Archiv Ausgabe November 2008 Verschiedenes Meldungen

Kunos letzte Verführung

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Es ist die „Letzte Verführung“ zum Lesen, die nun in „Lindemanns Bibliothek im Info Verlag“ erschienen ist - ein Band mit nachgelassenen Texten von Kuno Bärenbold, herausgegeben von Matthias Kehle.  
 
´: Wie kam es eigentlich dazu, dass ausgerechnet Du den Nachlass von Kuno bearbeitest´ 
 
Kehle: Kurz nach Kunos Tod im Mai saß ich mit Harald Hurst und Gunzi Heil zusammen. Wir waren uns einig, dass Kuno wohl bald vergessen sein würde. Dann habe ich alle Bärenbold-Bücher noch einmal gelesen und festgestellt, dass sich darin faszinierende Texte über seine Knast- und Joberfahrungen finden, die er bei den „Lese-Events“ mit Hurst und Heil nie gelesen hat, weshalb Kuno völlig falsch eingeschätzt wurde. Kuno versuchte immer mit Harald zu konkurrieren und scheiterte daran logischerweise. Es wäre schade, würde Kuno in Vergessenheit geraten, weil er „Geschichten schrieb wie schmuckloses, oft grob behauenes, aber grundsolides Dachstuhlgebälk“ wie es Harald formulierte.Ursprünglich wollten Thomas Lindemann vom Info-Verlag und ich eine Art „Best of Kuno“ zusammenstellen, aber das war aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Gott sei Dank fand sich auf seinem Rechner genügend Material für einen Nachlassband. 
 
´: Was ist das Besondere an dem Band´ 
 
Kehle: Er spiegelt alle Facetten von Kunos öffentlichem Wirken in den letzten Jahren wider. Darin finden sich eine autobiografische Erzählung zum Thema „Depression“ oder literarische Porträts von Außenseitern, aber auch gepfefferte Leserbriefe - typisch Kuno - David gegen Goliath, Kuno gegen den Südwestrundfunk. Authentisch ist ein ausführliches Interview, in dem Kuno von seinen Knasterfahrungen und dem Mord erzählt, den er begangen hat. Nicht zu vergessen das sehr persönliche Vorwort von Harald Hurst, in dem er seinen „Einzelgängerfreund“ treffend porträtiert. Ich persönlich finde „Klein-Dichter“ wie Kuno, die aus innerer Notwendigkeit schreiben, oft interessanter als Schriftsteller, die sich am literarischen Markt orientieren müssen. 
 
´: Kuno und Du - am Anfang konntet Ihr Euch nicht riechen´ 
 
Kehle: „Im Lebtag net!“ hätte Kuno wohl vor zehn, fünfzehn Jahren gesagt, wenn einer zu behaupten gewagt hätte, dass sich einst der Kehle um seinen Nachlass kümmern würde! Kuno hat 1992 mein erstes Buch im „Kurier“ verrissen, ich habe eines seiner Bücher in die Pfanne gehauen. Wir mussten beide erst älter werden, um unsere nun mal bestehenden Unterschiede gegenseitig zu akzeptieren. So hatten wir in den letzten Jahren einen recht intensiven Kontakt. 
 
> „Letzte Verführung“ – Nachgelassene Texte von Kuno Bärenbold, herausgegeben von Matthias Kehle und Thomas Lindemann. Erschienen in Lindemanns Bibliothek im Info-Verlag, 12,80 Euro. 
 
> Buchvorstellung am Montag, den 10. Nov.um 20.15 in der Durlacher Orgelfabrik. Mit Gunzi Heil, Harald Schwiers, Ole Hoffmann, Thomas Lindemann und Matthias Kehle