Archiv Ausgabe November 2008 Verschiedenes Lesungen / Vorträge

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Nach Karlsruhe kommt Rafik Schami oft und gerne. 1994 konnte er hier den Hermann-Hesse-Preis entgegennehmen. Seinem Stil, seiner orientalischen Fabulierkunst ist er treu geblieben. Am 6. stellt er sein neues Buch im Jubez (Kronenplatz 1) vor. In „Das Geheimnis des Kalligraphen“ erzählt er von der Liebe zwischen einer Muslimin und einem Christen vor pittoreskem historischen Hintergrund.  
Auch am 12. laden die Literarische Gesellschaft und die Stephanus-Buchhandlung zu einer Lesung ins Jubez ein: Helge Timmerberg, Weltreisender aus Passion, folgt in seinem neuem Buch „In 80 Tagen um die Welt“ der Route des gleichnamigen Jules Verne-Romans und erlebt dabei noch tollere Abenteuer als der Romanheld Phileas Fogg.  
Joachim Zelter, 1962 in Freiburg geboren, ist ein raffinierter Erzähler, der es versteht, aus unseren Ängste und Neurosen komische Funken zu schlagen, und ein guter Vorleser ist er auch. Davon kann man sich am 4. November im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais (Karlstr. 10) überzeugen, wenn er aus seiner Uni-Satire „How Are You, Mr. Angst“ liest. 
Julia Friedrichs hätte einen überaus gutdotierten Job bei der Unternehmensberatung Mc Kinsey haben können, aber sie lehnte ab, nachdem sie eine Zeit lang den Betrieb von innen kennengelernt hat. Sie hatte die Aussicht zur Elite zu gehören, aber diese Aussicht machte sie nicht froh. Statt dessen recherierte sie ein Jahr lang an Elite-Universitäten, Elite-Akademien und Elite-Internaten. Die Erfahrungen und die Erkenntnisse, die sie dabei gemacht hat, vermittelt sie in dem Buch „Gestatten Elite“, das sie am 19. im Lesecafé in der Stadtbibliothek Karlsruhe (Ständehausstr. 2) vorstellt.  
Schon im Februar 2007 war der argentinische Schriftsteller Marcelo Figueras auf Einladung der Buchhandlung LiteraDur und der Gemeindebücherei im Bürgersaal im Rathaus Waldbronn zu Gast und stellte sein Buch „Kamtschatka“ vor, die Vorlage für einen erfolgreichen preisgekrönten argentinischen Film. Am 18. kommt er wieder zurück in Begleitung seiner Übersetzerin Sabine Giersberg. Er präsentiert seinen neuen Roman, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der argentinischen Militärdiktatur.  
Ulrich Zimmermann, ein Veteran der Karlsruher Literaturszene, hat sich mit dem Lehrerroman “Winter a. D.“, in dem er eigene Erfahrungen als Realschullehrer verarbeitet, eindrucksvoll zurückgemeldet. „Zimmermann hält weder alte Erziehungsideale hoch noch regt er sich sonderlich über den Zustand des Bildungssystems auf. Er schildert die Schule als Teil der menschlichen Komödie und nimmt dabei auch seinen Helden, dessen Gemeinsamkeiten mit ihm selbst nicht zu übersehen sind, nicht aus“, schrieb ein Kritiker. Dem man kann ich nur zustimmen. Am 5. liest Zimmermann bei den Stadtwerken Ettlingen (Hertzstr.33).  
Am 19. präsentiert „die Buchhandlung“ aebenfalls bei den Ettlinger Stadtwerken den ehemaligen ARD-Korrespondenten und Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert in seiner Eigenschaft als Krimiautor. Die Handlung von „Der nützliche Freund“ nimmt ihren Ausgang in Frankreich, Wickerts Wahlheimat, die Spur bei einem Mordfall führt dann aber nach Deutschland.  
Der gebürtige Tiroler Norbert Gstrein (Jahrgang 1961) gehört schon seit vielen Jahren zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren. Literaturpreise pflastern seinen Weg. Die privaten (fiktiven) Geschichten, die er erzählt, entfalten sich vor dem Panorama der jüngeren europäischen Geschichte vom Zweiten Weltkrieg bis zum jugoslawischen Bürgerkrieg. So auch in seinem jüngsten Roman „Die Winter im Süden“, den er ganz gewiss auch bei seinem Auftritt im Blauen Salon der Hochschule für Gestaltung (HfG, Lorenzstr. 15) am 19. (19 Uhr) vorstellen wird. Der Eintritt zu dieser hochkarätigen Lesereihe ist nach wie vor frei.  
Am 11. präsentiert das Adam-Seide-Archiv, die auch die Lesereihe im Blauen Salon betreut, den dritten Adam-Seite-Literaturtag ( www.adamseide.de) in der HfG im Gedenken an den 2004 verstorbenen Schriftsteller und HFG-Dozenten. Ab11 Uhr lesen und diskutieren mit dem Publikum (voraussichtlich) die Autoren Michel Mettler, Andreas Neumeister und Katharina Faber. Armin Abmeier, Herausgeber der bei der Büchergilde erscheinenden „Tollen Hefte“, hält einen Vortrag und Helmut Bieler-Wendt sorgt für die Zwischenmusik. Der Eintritt ist frei. Wenn nicht anders angegeben, ist der Veranstaltungsbeginn 20 Uhr. -ko 
 
 
 
Ein überzeugendes Debüt liefert 23jährige Benedict Wells mit dem Roman „Becks letzter Sommer“. Ein liebeskranker Lehrer, ein ausgeflippter Deutschafrikaner und ein Wunderkind aus Litauen begeben sich auf einen Trip von München nach Istanbul. Am 3. macht Wells einen Trip nach Karlsruhe in die Thalia-Buchhandlung (Kaiserst.167). 
Die Arbeitslosigkeit geht zurück, so wurde in den letzten Monaten stolz vermeldet. Was aber hat man von einer Arbeit, von der man nicht leben kann´ Markus Breitscheidel hat sich als Hilfsarbeiter in allen möglichen Berufen verdingt. Sein Buch „Arm durch Arbeit“ ist ein alarmierender Bericht aus einem Land, in dem sich nicht zu lohnt zu arbeiten. Zu einem wenig erfreulichen Befund über den Zustand unserer Gesellschaft und über die Chancen, derer die unten stehen, kommt auch Inge Kloepfer in ihrem Buch „Aufstand der Unterschicht“. Am 5. liest Breitscheidel in der Thalia-Buchhandlung, am 13. Inge Kloepfer. Der gebürtige Karlsruher Wolfram Fleischhauer ist mit seinen zwischen Realität und Fantasy angesiedelten Romanen international erfolgreich - am 10. stellt er bei Thalia seinen neuen Roman „Der gestohlene Abend“ vor.  
Die in Istanbul spielenden Krimis von Esmahan Aykol, in deren Mittelpunkt die deutsche Buchhändlerin Kati Hirschel steht, haben in Deutschland viele Fans. Den neuen Kati-Hirschel-Krimi „Scheidung auf Türkisch“ präsentiert die Autorin am 19. bei Thalia, wo sich zwei Tage später kein geringerer als der britische Autor Gilbert Adair zusammen mit seinem deutschen Übersetzer Jochen Schimmang einfindet. Im Gepäck haben sie den neuen Adair-Krimi „Und dann gab‘s keinen mehr“. Adair lieferte übrigens auch die Vorlage für den Bertolucci-Film „Die Träumer“.  
Zur Zeit tingelt er wieder durch die Talkshows, der ehemalige Leiter der Salem-Schule, Bernard Bueb, um seine Thesen zur Bildungsmisere und sein neues Buch „Von der Pflicht zu führen“ unter die Leute zu bringen. Am 27. gastiert er bei Thalia. Alle Thaila- Veranstaltungen beginnen um 20.15 Uhr.  
 
Martin Schmitt liest am 29. um 16 Uhr im Café Salomon (Hans-Thoma-Str. 3) unter dem Motto „Das flüchtige Leben im Licht“ neue Texte mit lyrischen Miniaturen. Begleitet wird er dabei von Guido Waldenmeyer am Piano. 
Der gruftige Gewölbekeller des neuen Locco Barocco vs. Kulturruine (Friedrichstr.6) bietet am 21. um 20.30 Uhr das ideale Ambiente für Günter Kromers Lesung unheimlicher Geschichten von Edgar Allan Poe, in denen keine Geister sondern das Grauen der menschlichen Psyche für Spannung sorgt. 
 
 
„60 Jahre Grundgesetz; Verfassung mit Anspruch und Wirklichkeit“ ist eine Vortragsreihe des ZAK (Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale) an der Universität Karlsruhe überschreiben.  
Zum Auftakt am 6. (18 Uhr) spricht Bundesverfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier über die Verfassung im Wandel der Zeiten. Zu der Veranstaltung im Tulla-Hörsaal (Englerstr.11) sind – bei freiem Eintritt – alle Interessierten eingeladen. Das gilt auch für die kommenden Veranstaltungen, die jeweils donnerstags um 18 Uhr im Engesser-Hörsaal (Otto Ammann-Platz 1) stattfinden. Es sprechen die Rechtsphilosophen Gerd Roellecke (13.) und Michael Anderheiden (20.) sowie Christian Bommarius (27.), leitender Redakteur der Berliner Zeitung und vormals Justizkorrespondent in Karlsruhe.  
Am 25. (18 Uhr) hat das ZAK einen der prominentesten und beliebtesten deutschen Politiker zu Gast. Der ehemalige Bundesaußenminister und FDP-Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher spricht über „Die Rolle Europas im Kontext der Globalisierung“. Veranstaltungsort ist der Hertz-Hörsaal (Kaiserstr.12).